Grenze, Kies und Servelat – Bannumgang 2009

Die Zukunft des Kiesabbaus im Rafzerfeld beschäftigte die Teilnehmer am Hüntwanger Bannumgang vom 23. August. Es referierten Hanspeter Weber (Geologe NAGRA) und Werner Schuler (ehemaliger Geschäftsführer der HASTAG). Mit dabei waren die Kantonsräte Barbara Steinemann und Matthias Hauser.

Bannumgang2Die Grenze Hüntwangens führt mitten durch das Kiesabbaugebiet. Mit Blick ins Gelände erklärte Geologe Hanspeter Weber die Entstehungsgeschichte der Kiesablagerungen und des Grundwasserstroms im Rafzerfeld, Wasservorrat für das Zürcher Unterland. Rund dreiviertel Stunden später bot sich der Gruppe ein Blick über die Ebene, in der ein neues Tal entsteht. Werner Schuler informierte darüber, wie sich die Landschaft aufgrund des Kiesabbaus verändert.

Problematisch diesbezüglich ist seitdem ein Gesamtkonzept vorliegt nicht etwa der Kiesabbau, sondern die Tatsache, dass es im Kanton Zürich zu wenig Ablagerorte für Aushub gibt. Die Rafzerfelder Kiesgruben sollen höher wiederaufgefüllt werden, als im Gesamtkonzept vorgesehen. Bauern, welche Ackerland in der rekultivierten Kiesgrube bewirtschaften, könnten dieses wieder verlieren, eventuell wird sogar die neue Rüdlingerstrasse wieder entfernt und später höher gelegt.

Knackpunkt dabei ist der Verkehr. Aushubtransporte führen zu einer grösseren Belastung der Rheinbrücke Eglisau. Werner Schuler: „HASTAG und Holcim verfügen über Infrastruktur für Bahntransporte, nicht aber die Bautstellen. Der Kanton muss die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene unterstützen.“ Tatsächlich ist im neuen Richtplan (Kantonsratsdebatte Ende November), ein Bahnanteil von 35% über den gesamten Kanton vorgesehen, was für das Rafzerfeld rund 65% bedeuteten würde, weit mehr als zur Zeit realisiert werden kann.

Gemütlicher Abschluss fand der von der SVP organisierte Bannumgang in der Wasterkinger Forsthütte. Der Gemeinderat Hünwangen spendierte die Grillwürste.